Maria Corona
Das isch d’Ballade vo de Studentin Maria Juanita Corona Hernandez de la Soledad
Si hät in nu dur Zuefal bim Poschte s’ersch mal gseh
und ä das nur uf Distanz vo zwei Meter oder meh,
nim Poschte für de Opi, will di jetz ganz elei,
will de Berset dem hät gseit: «Bliib dihei!»
Doch da jetzt vorem Migro, da isch es um si gscheh.
Und au er signalisiert: «Da isch zwüsched eus na meh!»
Doch wo si seit «en Kafi», da druckst er und seit nei,
will de Berset ihm heig gseitB «Bliib dihei!»
Oh Corona, Maria Corona, Maria Juanita Corona Hernandez de La Soledad
Oh Maria, Maria Corona, bliib dihei
Jetzt gaht si halt go Jogge, blibt so na rank und schlank,
und mängisch nimmt si ‘s Velo, um’s Huus und um de Rank,
de Züriberg durab, das isch mit Tempo zimli geil,
doch da stoppt si de Herr Koch: «die Kurve isch na vill vill zschteil»
Die Armi hät nüt ztue, und das i irne beschte Jahr
Si fühlt sich gsund und isch wie all, fürd Gsellschaft glich e Gfahr.
So gaht si wider hei i di eigete vier Wänd,
wo ihre Mitbewohner seit: «Maria, wäsch der d’Händ!”
Oh Corona, Maria Corona, Maria Juanita Corona Hernandez de La Soledad
Oh Maria, Maria Corona, bliib dihei
Und via Tinder verbreitet sich de Virus gschwinder,
drum Chinder, bitte nu mit Mundschutz …
Oh Corona, Maria Corona, Maria Juanita Corona Hernandez de La Soledad
Oh Maria, Maria Corona, bliib elei
Morbus Google
Im jahr 2018, en gsunde Junge burscht
So um die 30i brueflich und privat scho lang uf Kurs
Isch proper fit und munter zmitzt im Läben ine gsi
Bis e Wulchen in la dänke hät jetzt segs dänn bald verbii
Die Wulche, nu am Ursprung, will si d’Sune hät verdeckt,
und die wo si isch fürecho ihm d’Nasehaar hät gneckt
und kützled und ihn zoikled, bies er gnosse hät gar fescht
und Tropfe vome Böögeschliim zur Nasen us händ gleckt
Zersch hät er, ganz wie ihr, sich dänkt, s’chäm vo de Sune her
Als obd Wulche sich grad dänkt hät, wie reizend ächli Sune wär
Doch drufabe hät er gschpürtèüü, das’s ihn im Hals chli biise tuet
Er hät sich gseit, villicht wär jetzt mal en Arztkontrolle guet
Will gschider früener als spöter, doch so schlimm segs wider nöd
Und en Arztbsuech ohni nüüt, da fühl me sich dänn ä chli blöd
Drum hät er, zum sich zberuhige, und zum würkli sicher zgah
Suizidal chönt mer fasch säge, sich ufs Internet iglah
So hät er afange google, Hals und Nase und Symptom
Und erschine, will sichs greimt hät, isch au na es Karzinom
Und d’Pigment uf siner Huut wi uf me Bildli zimli gross
D’Diagnose ufem Netz - zimli hoffnigslos
Er hät Aidschräbs, und das gar tödlich
Und d’Symptom wiised uf Morbus Google hi
Er hät Aidschräbs, die letal verlaufend Form
Wie chönts im Internet au andersch si
Aidschräbs, truurigen Aidschräbs u
Er hät Aidschräbs
Und er taucht immer tüüfer in Googlesumpf i
Aidschräbs, oh truurigen Aidschräbs
Er hät Aidschräbs - und Hypochonderinternetphobie
Verbi
Es isch doch vo Afang a nüüt richtigs gsi
E schnelli Nummere, einisch durezieh, nöd meh
Min Blick isch zersch, das häsch doch gmerkt gha,, zunren andre hi
Bis mer eine gseit hät gha, du segsch na frei 4!
Und ich gibs zue, das hät mi greizt, das söll nöd nichtig si
Und dis Gschtell hät au nöd allzuschlächt usgseh
Doch wo di berüehrt ha, häsch so ta als wäri nüüt debi
Häschs regischriert und mich druf gfrögt „Chunt da na meh?“
Du bisch oberflächlich glatt, din Charakter hani satt,
und wännd mich frögsch, häsch doch scho en Eggen ab
jetz wo der reine Wii ischänke finde fang doch mal a dänke,
Merksch du de Wii chönsch mer jetz nöd so eifach geh
Selbschtbedienigskasse s’isch verbi
S’isch für mich nu es churzes Abentüürli gsi
Doch will i gern mich underhalte, will i Arbet gern erhalte
und sowiso au grad Chübelseck sött ha
Sälbschtbedienigskasse sisch verbi
S’chunt niemmert zchurz, nei höchschtens zfrüe, wo söll da de Vorteil si?
Und ohni Kassefrau, ich fändis scho e truurigeri Wält
wänn me de Wätterbricht nume na de Bucheli verzellt
Selbschtbedienigskasse, dini Ziit die gaht verbi
Ich bi Retrovisionär und drum glaub ich a de Sieg
Selbschtbedinigskasse, weisch wie schön das dänn wird si
Wänn du roschtisch, wänn du fuulisch und de Gsellschaft isch das glich
Und falls mir erlaubsch zum Schluss na es bitz Philosophie
Stell der vor s’isch Sälbschtbedienig - und niemert gaht hi
Ebä
Nu es Boulespiel nach der Arbet geg di vieri
undrem Vorwand vo de Zwäckmässigkeit
vo Underhaltig nach der Arbet bimne Bierli,
oder bim Bsuech im Kino Uto bim Chreis drü.
Nu ä Frischluftzigarette nach em Bierli
und en Spaziergang im Früeligsabigrot,
nu en Fründschaftskuss da wötsch ä nöd so stier si,
doch ihre dämmerets wos dämmeret ischs zschpat.
Er seg nöd dä Typ für ei Nacht
er seg z’einmalig.
Und er find ebä,
er wür so gern mit ihre wenigschtens einmalig,
doch si empfindet er empfindi zvill für si
Nachem Wienachtsässe zwei, drü Mönät spöter
nachme Wiise, Schampus, Hugo, Pims und Bier,
na es Schnäpsli uf em Heiwäg geg de Zwiifel,
dänn er will und ihre Wille wiecht der Gier.
Nachme tagelange Schwiige uf der Arbet,
staht er Zabig plötzlich vor ihrer Wohnigstüür,
und wos chlopfed wöt si gar nöd erscht dehei si,
doch er chlopft und chlopft und chlopft und chlopft si weich.
Si seg nöd de Typ für ei Nacht
si seg z’einmalig,
drum fänd er ebä,
würd er so gern mit ihre meh als nu einmalig,
und so ret er und si ret sich d’Liebi i
Imen Eifamiliehüsli zwei Jahr spöter,
i ihrem wunderschöne Luftvorhängeschloss,
isch si ghocked mit de altbekannte Gwüssheit,
d’Luft wo niemals da gsi isch, isch dus.
Doch ersch wiiteri 4 Jahresziite spöter,
spricht si nöd nu mit de Auge d’Wahret us,
und schokiert vo dem won er scho längschtens gwüsst hät,
redet er sich sälber i er chäm nöd drus.
Si tüeg als ob si ihn na gar nie richtig gliebt heig,
und sie seit ebä
Realität
En Bachelor jung und knuschprig isch is Dschungelcamp spaziert
Hät es Topmodel döt gsichtet druf e Rose (flott) serviert
Hät buhlet um si, „Mega-Süessi Auge, Brüscht und Händ“
Doch si hät gmeint die Sprüch seged ihre - vill z’eloquent
Klumm-heimlich, hät si d’Rose spöter inen Chübel grüert
hät dänkt es wär ja glacht wänn mich de Junggsell da verfüert,
und grad ein wo Made frisst, wär charakterlich viel z’flau
und nöd geerdet, besser warti si uf - Bauer sucht Frau
Nu im Dschungel isch känn Buur gsi wo de Hof ihre het gmacht
Und en Schwiizer mit Talent hät si jetz grad na nett aglacht
Doch wo si dä hät gfrögt, was dänn sis Talent seg gsi
Hät er gseit – ich han e keis ich bin es Jurymitglied gsi
So hät sii Riisus gnoh und de Urwald rasch verlah
Hät sich dänkt, villicht gäbs dusse doch de intressanter Maa
Dänn am Sandstrand-FKK acho verschlahts ihre de Schnuf
Vor ihre schtaht de Adam - nackt wie Gott ihn schuf
Realität, si staht mit beidne lange Bei i de Realität und suecht en Maa
Und jetzt wo si gnueg vo Glanz und Gloria-Showbusiness hät gha
Hät sie dänkt si suech si gschider via Parship ihre Maa
Und hät will sie am Änd nöd grad the Biggest looser sich hät gsuecht
uf Elitepartner s’Date mitme Ex-Musicstar buecht
Und wo si de nach guetem Ässe vor de Wohnigstür dihei
Uf en Kafi ... hät er gseit nänänei,
s’tüeg im i sim Herze jetzt zwar tüüf und bachelormässig weh
si aleige zlah die nacht doch er mües los an ESC
Realität, si staht mit beidne lange Bei i de Realität und suecht en Maa
Am ESC hät er e Rose für si füregholt
Es Lied gsunge a si grichtet wo na dihei für sich hät gschmollt
churz hät si dänkt, dass de si jetzt glich gar nöd so schlächt dünkt
Doch d’Juri hät sis Schicksal druf besiglet mit Null Pünkt
Switzerland: Zero Points
Lette
Si ligged am Lettä uf em Roscht,
brunbrännt, igschmiert - wie Buttertoscht
Es Stillläbe us hundert schlanke, chrumme
und grade Bei, en Fleischberg i de Summe.
Und d’Schwabelbücher metzged sich dur d’Masse
vo dünne, schöne, junge, und vo krasse,
vo Päärli wo sich d’Sunegrääm iriibed
vo Tangas wo durd Füdlibagge schniidet
Zürigschnätzlets am obre Lettä
Studente wo gern Trends würdet go settä
Mänscheröschti wiit weg vom Grabe
Ich gieng gschiider an undre Lettän abe
Und s’Partyvolk vo geschter isch na da.
Es tanzt, es schwitzt, es suuft, es laht sich gah
Am DJ-Pult di ewig alte Hase
und ab und zue da tropfts eim us de Nase
und hin und wider chüelt sich einen ab
und gumped mitren Arschbombe durab
de truurig Reim vo mir isch im ganz Wurscht
er trinkt es lauwarms Bierli geg de Durscht
Zürigschnätzlets am obre Lettä
Studente wo gern Trends würdet go settä
Röschti mit Fleisch wiit weg vom Grabe
Ich gieng gschiider an undre Lettän abe
Da oben am Chraftwerk fangts mi a gruuse
D’Elektroscheisse stört mi gar bim Pfuuse.
Und was will ich a dem mänschversüechte Fluss?
Ich gump id Limmet, fasse en Entschluss
Nach Kästner fang ich s’Wasser afa suufe,
entfern mich langsam vo dem wilde Huufe.
Ich mach mich immer schwerer, wie nen Stei,
uf em Limmatgrund bin ich alei.
De Maa mit leerem Chopf
Das isch d’Gschicht vome Maa wos de Chopf scho usghöllt händ
wo nüüd me gseht, wo ganz vill gschpürt und vill vermisst
Das isch d’Gschicht vome Maa wo sis Todesurteil kännt
und als andri ganz schnäll vergisst
Das isch Gschicht vome Maa wo gern es Gschpröch mit eim afangt
will er gern ret unds für es längers Gschpröch nüm langt
und wo aspruchslos vom täglich Bsuech nöd meh als das verlangt
als das mer ebe s’Gschpröch mit im afangt
und ich bsuech en ame Summertag und s’rägnet ussedrah
er seit „Hallo, chunt da en schöne Maa?“
und er frögt mich ob i schwul seg ich druf nei und er seit schad
und jede Tag stellt er di glichi Frag
S’isch gschicht vomne Maa wo gern as Autofahre dänkt
i sim Zimmer ime Heim won er de Jüngscht isch
Es isch d’Gschicht vomne Maa, wo sin Schatte nüme länkt
will er de Schatte längschtens sälber nüm erkännt
S’isch Gschicht vome Maa wo mit Hormon und Herz na liebt
und nu mit letschterem na andri Mänschen azieht.
S’isch ä Gschicht, das wüssed all, wo ganz tragisch Ende wird
will scho bald isch vo sim Hirni nüüt meh da
und ich bsuech en ame Summertag und s’rägnet ussedrah
er seit „Hallo, chunt da en schöne Maa?“
und er frögt mi ob i schwul segm ich du scho und er seit ja
trotz andrer Antwort isch für ihn de glichi Tag
und ich bsuech en ame Summertag und s’rägnet ussedrah
er seit „Hallo, chunt da en schöne Maa?“
doch er frögt nu ob i schwul seg ich druf nei und er seit schad
und ich wünsch mer s’wär bald scho Ziit zum gah
für de Maa mit vollem Herz und leerem Chopf
für de Maa mit vollem Herz und leerem Chopf
für de Maa mit vollem Herz und leerem Chopf
Hotel uf Booking
S’hät en Aschlag im Coop und sgit en Aaschlag z’Berlin
Chaufsch e Biopapaya und es Erdbebe wüetet
Und en Chindersoldat gseht es alts Filmplakat,
vo de Scarlet wo in Tokio nüt macht
Bisch am bulen am Lette, und me schlaht ein mit Chette
Imne nöd gschlossnige Gfängnis in Kuba
Und ein suecht nach em Sinn und en andre nach Pornos
Und ganz vili en Wäg übers Meer
Und s’freut dich sehr, hät das Hotel na Platz da uf Booking
Und sisch neu Diktatur und du luegsch gschwind ufd Uhr
Dänksch de Bus da chunt halt nöd so pünktlich wie i dem
Land wo diskutiert wird, ob d’bim Stille im Reschti döfsch d’Bruscht gseh
Und du dänksch ja, chunsch schliesslich au vo da
Shät en Aschlag im Coop und sgit en Aaschlag zBerlin
Und es Land ret uf eimal vom Exit
und en Mänsch macht das au, er hät Chräbs
und en andere hät de Stammplatz i de Nati vergeh
und du dänksch juhe, hät das Hotel uf Booking na Platz
Shät mängs ein e Lichen ime Chäller zverberge
Und mängs andre liht als solchi imnen igschtürzte Bergwerch
Und Liche gits da und gits döt
nume sinds döt oft jünger als da
und du dänksch aha, s’Zimmer isch zum Schnäpplipriis zha
Shät en Aschlag im Coop und sgit en Aaschlag zBerlin
Chaufsch e Biopapaya und es Erdbebe wüetet
Bisch truurig betroffe, bisch glichgültig fröhlich bisch da
Und lug au da, s’Hotel isch e wiitri Nacht zha
Dis Hotel isch e wiitri Nacht zha
Und s’luegts au öpper andersch grad a
President
Wänn dis Chind mal Presidänt wird
Ou es wird so schüli Freud ha
A dem Ultraschall wod posted häsch uf em Facebookprofil
Ich mein jöö lueg mal das Schnäbi
Für en Laie chönds ä Chräbs si
Chum mach dim Goof doch grad sälber es Profil
Stolze Papi, Paparazzi
Ich hoff de Öpfel keit na wiit vom Stamm
Wänn dis Chind mal Presidänt wird
Und fürd Schwiizer illustriered
Mitme Bild vo sich ime lähmigschmierte Schwangerschaftsbuch
Und ä jetz wos grad frisch gschlüpft isch
Uf dim Laptop im Gebärsaal
Ziert d’Nabelschnur scho dini brandneu Chronik
Stolze Papi, Paparazzi
Ich hoff de Öpfel keit na wiit vom Stamm
Stolze Papi, Paparazzi
Ich hoff du bisch en Hochstammöpfelbaum
Chum machs doch wenn scho denn scho richtig gründlich
Und gib eus au sini Bluetgruppe na a
Wänn er nach dir chunt wirds im spöter glich si
Er wird ja eh en völlig hemmigslose Maa
Stolze Papi, Paparazzi
Ich hoff de Öpfel keit na wiit vom Stamm
Stolze Papi, Paparazzi
Oh bitte bis en Hochstammöpfelbaum
Wänn dis Chind mal Presidänt wird
De Gedanke macht mer Sorge
Und ich frög mi au ob das genetisch Sinn macht
Und’s bliibt zhoffe d’Paparazzis
Sind dänn darwinistisch gnueg
Und sie lueged dass dis Chind nie Presidänt wird
Ufme Dach
Ich sitzen ufme Dach voneme Huus
Wo du vor 15 Jahr vergange bisch.
Ich sitzen ufme Dach und ich dänken
ane Ziit wo wiit vor mir gsi isch,
und ich gsehnen ufen Park
wo zwei Tamilechind am Sabbat uf em Spielplatz sind,
und du vo obe luegsch ne zue.
Ich gsehnen uf en Pingpongtisch wo grad Rundlauf
mangels Schleger mit de Händ gschpilt wird.
Ich gsehnen uf es Chlättergrüscht wo weg Sturzgfahr
neu us Schuumstoff statt us Stahl bout isch.
Und hinder nackte Bäum uf es Goal
wo grad en Penalty verschosse wird.
Und du vo dim Logeplatz luegsch zue.
Ich gsehn zrug id Ziit
D’Noschtalgie spillt sicher blitzli mit
Doch ich gsehn zrug id Ziit mit dir
Ich gsehene vis a vis uf en Berg
wo du sit 15 Jahr im Schatte lihsch,
und ich stell mer vor luegsch zrug und gsehsch dis Huus
vor dem Hochhuus, wo känn Schatte wirft,
uf de Platz wo sich nie ändret, wo symbolisch und
sit immer scho im Schatte liht,
und du dänksch „Scho guet, ich lueg nu zue“
Ich gsehn zrug id Ziit
D’Noschtalgie spillt sicher blitzli mit
Doch ich gsehn zrug id Ziit mit dir